Nirgendwo ist dieser Spruch treffender als morgens in der Küche. Denn die beste Kaffeebohne taugt nichts, wenn sie nicht optimal und auf die Bedürfnisse des Trinkers und seiner Zubereitungsart „zugemahlen“ ist. Ich verrate dir also hier, worauf du achten musst und welcher Mahlgrad zu dir und deinen Bedürfnissen passt!
Der Mahlgrad hängt von der Brühdauer ab
Wer richtig guten Kaffee trinken möchte, kommt nicht umhin, neben der Auswahl der besten Bohne auch den Mahlgrad im Auge zu haben. Denn er entscheidet über Geschmack und Gelingen des schwarzen Goldes. Es gibt eine Faustregel, die Brühdauer und Mahlgrad des Kaffeepulvers betrifft. Demnach wählt man bei einer kurzen Brühdauer fein gemahlenes Kaffeepulver für ein kräftiges Geschmackserlebnis. Bei längerer Brühdauer wird ein grober Mahlgrad bevorzugt. Das Ergebnis ist hier ein milder Kaffee.
Doch warum ist das so? Direkt nach dem Mahlen besitzt die aufgeschlossene Kaffeebohne die meisten Aromen. Sie sind sehr flüchtig und bedürfen einer zügigen Weiterverarbeitung. Das ist der erste Grund, warum man selbst zur Mühle greifen sollte. Je feiner nun das Pulver wird, desto größer ist die Oberfläche, über die dieses Aroma abgegeben werden kann. Das erklärt schon einmal den kräftigeren Geschmack bei feinem Mahlgrad. Brüht man dieses Kaffeepulver nun zu lange, lösen sich neben den Aromen auch unerwünschte Bitterstoffe aus dem Kaffeepulver und überdecken alles andere. Der Kaffee schmeckt nur noch bitter und wird bisweilen sogar ungenießbar. Hier spricht man von der sogenannten Überextraktion.
Bei einem gröberen Mahlgrad sollte die Brühdauer länger sein, da hier die Aromen aufgrund der kleineren Gesamtoberfläche länger zum Lösen brauchen. Somit erhält man hier in den meisten Fällen auch einen milderen Kaffee. Stimmen Brühdauer und Mahlgrad nicht – eine zu lange Durchlaufzeit in Kombination mit zu grobem Pulver – so kommt es zur Unterextraktion: Der entstandene Kaffee wird wässrig, fad und geschmacklos. Auch das wollen wir natürlich vermeiden!
Die Zubereitungsart hat ebenfalls Einfluss auf den Mahlgrad
Man kann sich nun schon denken, dass der Mahlgrad also stark davon abhängig ist, welche Kaffeesorte zubereitet werden soll – und vor allem wie. Bei einer Siebträgermaschine, in der in etwa 30 Sekunden der Kaffee aufgebrüht wird, sollte der Mahlgrad beinahe feinem Mehl entsprechen. Eine FrenchPress, bei der der Kaffee etwa 4 Minuten zieht, bedarf wiederum eines groben Mahlgrades.
Mit dieser Faustregel lassen sich schon einmal viele Fehlversuche beim Kaffeekochen abwenden. Natürlich kommt es beim perfekten Kaffee dann noch auf den Härtegrad und die Temperatur, sowie den PH-Wert des Wassers und die exakte Brühdauer an. Hier ist ein wenig Experimentierfreude gefragt. Denn diese Punkte hängen von deinen Vorlieben ab und lassen sich nur schwer beziffern.
Die richtige Kaffeemühle sorgt für ein optimales Mahlergebnis
Für ein optimales Mahlergebnis bieten sich entweder automatische Kaffeemühlen oder die gute alte Handmühle an. Sie sind auch beliebt als stylische Küchenaccessoires. Je nach gewünschter Zubereitungsart wählt man nun den Mahlgrad aus. Bei den elektrischen Mühlen muss man anschließend nur noch einen Knopf drücken, die Handmühlen verlangen dann noch ein wenig Körpereinsatz.
Welche Art hier den Vorzug erhält, kann man pauschal nicht sagen. Beide haben ihre Berechtigung und funktionieren sehr gut. Wer allerdings seinen Muntermacher händisch mit der FrenchPress herstellt, der ist vermutlich auch eher den handbetriebenen Kaffeemühlen zugetan. Kaffeevollautomaten übernehmen das Mahlen übrigens netterweise für uns – hier müssen wir am Gerät nur den gewünschten Mahlgrad für das richtige Getränk einstellen und schon passiert alles wie von Zauberhand. Sehr praktisch!
Wer seinen Espresso wie ein Profi aus der Siebträgermaschine bezieht, dem reichen diese Mühlen übrigens nicht unbedingt. Auch das fast staubartige Kaffeemehl für türkischen Mokka wird man damit kaum hinbekommen. Hierfür benötigt man tatsächlich Kaffeemühlen, die noch einen Deut besser und vor allem homogener mahlen können. Die Marken Graef und EUREKA haben sich bei den elektrischen Mühlen hier einen guten Namen gemacht und schon viele glückliche Nutzer hervorgebracht. Soll es lieber eine Handmühle sein, so empfiehlt sich hier im Semiprofibereich definitiv die Comandante .
Wie fein muss dein Kaffeepulver gemahlen sein? Verrate es mir gerne in den Kommentaren!