Form follows function – dieser Satz passt zur Aeropress wie die Faust aufs Auge! Designtechnisch kein Hingucker, aber dafür absolut genial in der Kaffeezubereitung. Du hast noch nie von ihr gehört? Dann ist dieser Artikel genau das Richtige für dich!
Dass du vielleicht noch nicht von der Aeropress gehört hast, lässt sich leicht damit erklären, dass es sie erst seit 2005 gibt. Entwickelt wurde sie vom Amerikaner Alan Adler, der bis dato schon viele Dinge mit physikalischem Hintergrund entwickelt hatte (u.a. einen frisbeeähnlichen Wurfring, mit dem Rekorde im Weitwurf erzielt werden konnten) und 1984 die Firma Aerobie gründete.
- Aerobie AeroPress Coffee Maker with Tote Storage Bag
- It makes 1 to 4 cups of coffee or espresso
- Black
Bei der Aeropress handelt es sich um eine druckbasierte Zubereitungsart für Filterkaffee. Sie besteht im Wesentlichen aus drei Teilen: dem Filterhalter in Siebform, dem Korpus und dem Plunger – also einem Stöpsel (auch Presskolben genannt) zum Herunterdrücken. Dem gesamten Set liegen dann noch ein Rührstab, ein Trichter, ein Portionierlöffel und eine Aufbewahrung für die Filterpapiere, sowie eine Transporttasche bei. Die Teile sind allesamt aus BPA- und phtalatfreiem Kunststoff. Die Teile können allesamt in der Spülmaschine gereinigt werden.
Entgegen vielfach verbreiteter Meinung macht die Aeropress übrigens keinen Espresso, sondern eher eine Art Brühkaffee. Dank ihrer einzigartigen Zubereitungsmethode ist das Kaffeeerlebnis aber noch etwas anders, als bei herkömmlichem Filterkaffee. Das hängt unter anderem mit der Kontaktzeit des Kaffeepulvers mit dem Wasser, dem Mahlgrad und der Filtermethode durch einen Papierfilter zusammen. Das Rühren und Pressen sorgt ebenfalls für das spezielle Geschmackserlebnis des Aeropresskaffees – ein cleaner Kaffee mit vollem Körper und kräftigem Geschmack!
So gelingt der Kaffee mit der Aeropress
Kaffee mit der Aeropress bereitet man wie folgt zu: Die Kaffeebohnen werden frisch gemahlen. Hierfür eignet sich z.B. die Xeoleo Handmühle besonders gut, da sie auch genau in den Stöpsel der Aeropress passt und so auf Reisen platzsparend mitgeführt werden kann. In den Filterhalter wird ein Papierfilter eingelegt und mit heißem Wasser einmal ausgespült – Vorsicht mit den Fingern!
- 14g Kaffeemehl (etwas gröber als Espresso, etwas feiner als Filter gemahlen)
- 200 g Wasser – 94°C
- Einfüllen 3x Rühren – Plunger drauf
- 1 Minute ziehen lassen (klassische Brühmethode der AP)
- noch 3x Rühren und in 30 Sekunden durchdrücken
Mit diesem Standardrezept habe ich für mich die besten Ergebnisse erzielt. Den Mahlgrad muss man übrigens je nach verwendeter Bohne ein wenig anpassen. Faustregel: Schmeckt der Kaffee zu bitter – gröber mahlen. Schmeckt der Kaffee zu sauer – feiner mahlen.
Herkömmlich oder Inverted?
Nun gibt es zwei Arten, auf die man die Aeropress nutzen kann – die herkömmliche Art und die Inverted Methode. Für die herkömmliche Variante schraubt man den Filterhalter mit dem gespülten Papierfilter auf den Korpus, setzt das Ganze auf eine Tasse, füllt das Kaffeepulver ein und gießt das Wasser auf. Es wird gerührt, der Presskolben aufgesetzt und nach einer Ziehzeit der Stöpsel hinuntergedrückt.
Bei der Inverted Methode dreht man das Ganze um: Der Stöpsel bildet das untere Ende, darauf wird der Korpus gesteckt – aber nur ein kleines Stück. Dort hinein kommt das Pulver und anschließend das heiße Wasser. Nach der Ziehzeit und dem Umrühren wird der Filterhalter aufgeschraubt und das Ganze zügig auf die Tasse umgestülpt. Anschließend wird der Kaffee aus der Aeropress gedrückt.
Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Während bei der herkömmlichen Weise schon vor dem Pressvorgang Kaffee durch das Filterpapier austritt und so u.U. eine ungleichmäßige Extraktion erzielt wird, ist das Konstrukt bei der Inverted Methode insgesamt sehr kippelig. Es passt so auch weniger Wasser in den Korpus. Beim Umstülpen kann es außerdem trotz des Papierfilters Spritzer geben. Feinschmecker monieren außerdem, dass es beim Umstülpen immer zu einer unkontrollierten Extraktion im Innern kommt, die das Geschmacksergebnis negativ beeinflussen kann.
Welche Methode du verwendet, hängt von deinem Rezept, deinem Geschmack und nicht zuletzt von deinem Geschick ab!
Die Aeropress kennt um die 100 Rezepte
Ungeachtet der Methode, die verwendet wird, gibt es für die Aeropress an die 100 verschiedene Zubereitungsrezepte. Es ändern sich Kaffeemenge, Mahlgrad, Wassertemperatur, Rührungen und Ziehzeit. Damit ist die Aeropress eine der vielseitigsten Zubereitungsarten für Kaffee, die es gibt. Sie lädt dabei herrlich zum Experimentieren ein und verzeiht außerdem Fehler in der Anwendung deutlich mehr, als beispielsweise ein Hario V60. Ich habe bisher noch keinen ungenießbaren Kaffee aus der Aeropress herausbekommen!
…dass es die Aeropress erst seit 2005 gibt? Der Amerikaner Alan Adler – Gründer der Sportartikelfirma Aerobie – entwickelte sie als unkomplizierte und handliche Lösung für die Zubereitung von Filterkaffee. Seitdem ist sie aus der Kaffeeszene kaum noch wegzudenken.
Selbst einen schnellen Cold Brew auf Eis kann man im Sommer mit diesem genialen Gerät zaubern. Da die Aeropress zudem sehr handlich, platzsparend und praktisch ist, kann man sie wunderbar mit auf Reisen oder ins Büro nehmen.
Weiterhin ist es eine der am stärksten müllvermeidenden Zubereitungsarten. Der einzige Müll, der hier neben der Kaffeebohnenverpackung anfällt, ist der kleine Papierfilter. Und selbst hier kann man noch sparen: Entweder nutzt man Dauerfilter aus Metall oder aber man verwendet den kleinen Papierfilter nach gründlichem Ausspülen unter Wasser einfach erneut. Der Entwickler Mr. Adler soll seine Filterpapierchen rund 70 Mal benutzen, bevor er sich mal ein neues gönnt. Damit ist die Aeropress Umweltsündern wie den Kapselsystemen haushoch überlegen!
- Kaffeesieb- und Scheibenfilter: Hergestellt aus Edelstahl 18/8 (304). Es ist extrem schlank. Egal, ob Sie den alten Typ oder einen neueren haben, dieser Filter passt und dichtet perfekt. Verwenden Sie die umgekehrte Brühmethode für eine bessere Wasserflusskontrolle und eine noch bessere Tasse Kaffee.
- Langlebiges und ideales Werkzeug: Die Kaffeefilter ermöglichen den Durchtritt von gesunden Ölen, die normalerweise von Papierfiltern herausgefiltert werden. Es ist sehr robust, leicht zu packen und zu tragen, was es ideal für Camping macht.
- Einfache Bedienung: auf den Kopf stellen. Schrauben Sie den schwarzen Deckel ab, setzen Sie den wiederverwendbaren Filter in den schwarzen Deckel ein und drehen Sie ihn wieder fest. Sie sind die beste Alternative zu Papier und anderen Einwegfiltern. Und kein Korn in deiner Tasse, niemals.
- Wiederverwendbar und waschbar: Behalten Sie es in Ihrer, es ist bereit, wenn Sie es brauchen. Wenn Sie fertig sind, spülen Sie es einige Sekunden lang unter fließendem Wasser ab, und schon sind Sie für das nächste Mal bereit. Verwenden Sie es nass oder trocken. Spülmaschinenfest. Sie können sich zu Hause eine Tasse Kaffee in Barista-Qualität zubereiten.
- 2 Arten Kaffeefilter: Hergestellt von Kaffeeliebhabern für Kaffeeliebhaber. Bei den verwendeten Materialien, der Filtergröße und der Herstellung wurde alles an unserem Filter sorgfältig überlegt, um Ihnen das bestmögliche Kaffeebrüherlebnis zu bieten. Diese Filter eignen sich hervorragend für feinere Mahlgrade (wie türkischer oder Espresso), die weniger steile Zeit erfordern.
Kleine Aeropress – wenig Kaffee? Falsch gedacht!
Oft liest man im Zusammenhang mit der Aeropress, dass sie für größere Haushalte nicht geeignet sei. Die Kaffeemenge sei mit etwa 250 ml für einen Aufguss zu gering. Das mag für viele Rezepte im Direktbrühverfahren und einfache Kaffees stimmen. Dennoch ist die Aeropress deutlich weniger begrenzt, als man denkt. Denn die sogenannte Bypassmethode sorgt dafür, dass man auch ganze Kannen Kaffee mit der Aeropress zubereiten kann. Aber wie funktioniert das?
Indem man ein Kaffeekonzentrat herstellt! Dazu erhöht man die Dosis des Kaffeepulvers bei gleicher oder geringerer Wassermenge. Das so entstehende hochdosierte Gebräu sollte man nicht pur trinken, sondern mit Wasser auf das gewünschte Mischungsverhältnis strecken. So kann man übrigens auch für unterwegs vorsorgen: Wer dort keine Lust auf Pulvergestreue hat, nimmt sich sein Konzentrat mit und gießt es unterwegs je nach Geschmack mit heißem Wasser auf. Das kann die Kaffeepause im Büro noch einmal zusätzlich entzerren.
Die Reinigung der Aeropress
Und wenn du dachtest – „Hey, die Kaffeezubereitung mit dem Ding ist ja super easy!“ – dann mach dich auf die Reinigung gefasst! Die ist nämlich noch einfacher. Nach dem Pressen des Kaffees schraubt man den Filterhalter ab. Achtung – lass das Ganze lieber einen Moment abkühlen, bevor du dir die Finger verbrennst.
Anschließend hältst du die Aeropress über den Mülleimer oder die Abschlagbox und drückst den Stöpsel ganz durch. Der Puck flutscht einfach im Ganzen aus der Aeropress – so simpel, so easy! Danach spülst du die Teile unter fließendem Wasser ab und lässt sie trocknen. Ab und zu kannst du entweder alles mit einem Tropfen Spülmittel vom Kaffeefett befreien oder gibst die Aeropress einfach in die Spülmaschine. Gerade im Vergleich zur Frenchpress ist der Reinigungsaufwand hier eigentlich gar nicht als solcher zu bezeichnen.
Passt die Aeropress zu deinem Kaffeekonsum?
Hier noch einmal alle positiven und negativen Aspekte der Aeropress für dich zusammengefasst. Für mich persönlich überwiegen die Vorteile deutlich. Seit ich die Aeropress habe, trinke ich so viel Brühkaffee, wie lange nicht mehr!
Vorteile
- Keine Fines in der Tasse dank des Papierfilters. Der Kaffee wird absolut clean, aber mit vollem Körper.
- Verzeiht so gut wie jeden Fehler – der Kaffee schmeckt trotzdem.
- Befriedigt den Spieltrieb voll und ganz und lädt zum Experimentieren ein: Es gibt an die 100 verschiedene Rezepte!
- Der Kaffee ist ultraschnell zubereitet.
- Idealer Begleiter auf Reisen oder im Büro, da klein, handlich und platzsparend.
- Die Reinigung ist absolut einfach und super schnell.
- Es entsteht so gut wie kein Abfall.
- Unterschiedliche Geschmäcker? Kein Problem, die Aeropress zaubert jedem seinen Lieblingskaffee!
Nachteile
- Das Teil sieht leider nicht besonders schick aus – kein Hingucker in der Kaffeeecke!
- Andere Brühmethoden haben schnell das Nachsehen gegenüber der Aeropress – häufigeres Staubwischen in der Kaffeeecke ist die Folge!
- Achtung Koffeinschock: Die Aeropress lädt so sehr zum Testen ein, dass man schnell viel zu viel Kaffee konsumiert – Aufgekratztheit, Schlaflosigkeit und Hibbeligkeit inklusive… :3
- Für das „Pressen“ sollte man immer ein stabiles Gefäß verwenden. Ist das Gefäß dann zu dünnwandig, kann man es bei zu viel Enthusiasmus durchaus mal zerstören…
- Der Kunststoff der Aeropress altert irgendwann.
Neutrale Punkte
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- Mehr als 250ml Kaffee sind nur über die Bypassmethode zuzubereiten.
- Schmeckt am besten mit frisch gemahlenem Kaffee – da der Mahlgrad etwas feiner als Filter, aber gröber als Espresso sein sollte, passt vorgemahlener Kaffee selten perfekt.
- An den Zusammen-/Aufbau der Aeropress muss man sich anfangs gewöhnen, danach ist es kinderleicht.
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